Am Samstag kommt es zum Spitzenspiel gegen Essen. Die haben zwar aus den letzten 10 Spielen nur vier gewinnen können, sind aber mit 12-8 Siegen immer noch auf dem 6. Platz der Tabelle und konnten letztes Wochenende die starken Gießener schlagen. Zudem haben sie sich kurz vor Transferende noch mit zwei Big Men verstärkt: dem holländischen Nationalspieler Oudendag und dem Wiederkehrer Logan Stutz.

PG Hobbs, Young, Kuhle vs. Alexander, Johnson

Wohl mit das Schlüsselduell. Alexander und v.a. Johnson sind alte Pro A Hasen, denen man nichts mehr vormachen kann. Alexander als klassisches Alpha-Tierchen braucht sehr oft den Ball in der Hand. Dabei kommen dann auch 19,2 Punkte und 5 Assists raus. Sein Zug zum Korb ist immer noch sehr gut. Nicht umsonst bekommt er fast 7 Freiwürfe pro Spiel zugesprochen, weil er fast nur durch Fouls zu stoppen ist.

Auf der anderen Seite ist sein Dreier in dieser Saison unterirdisch (22%) und seine Defense war noch nie die beste.

Johnson macht von allem ein bisschen was. Seine Dreierquote sticht aber heraus (41%). Der Schnellste ist er nicht mehr, was man beim kaum noch vorhandenen Zug zum Korb und der Defense sehr gut feststellen kann.

Im Einzelnen will ich nachfolgend die beiden Teams ein wenig vorstellen:

Hobbs hingegen ist genau das Gegenteil von Alexander. Er versucht nie den Abschluss selbst zu nehmen, wenn er aber frei ist, netzt er hervorragende 46% von Downtown und 56% aus der Nahdistanz ein. Zudem spielt er traumwandlerisch das Pick and Roll, was u.a. zu 5,9 Assists führt. An der Freiwurflinie steht er hingegen nie, da sein Zug zum Korb so gut wie nicht vorhanden ist. Die Defense ist ausbaufähig.

Erster Ersatzmann auf der 1 ist Young, der alles andere als ein klassischer Point Guard ist, aber den Ball gefahrenlos nach vorne bringen kann und solide 3,4 Assists pro Spiel macht. Kuhle kommt als defensiver Kettenhund von der Bank und netzt den einen oder anderen Dreier ein. Sein Ballvortrag ist – gerade unter Druck – ausbaufähig.

SG Young, Dillard, Schröder vs. Johnson, Buljevic, Baudinet

Young ist der Nürnberger mit den meisten Punkten in einer sehr ausgeglichenen Mannschaft (fünf Spieler machen über 10 Punkte im Schnitt, acht Spieler über 7 Punkte – im Vergleich bei Essen: nur 2 Spieler über 10 Punkte). Seine Punkte macht er hauptsächlich durch den Dreier (41%) und beim Zug zum Korb, wo er auch gerne den Kontakt sucht und mit Foul abschließen kann. Zudem verliert er mit 1,1 Turnovern pro Spiel nur selten den Ball in seinen knapp 28 Minuten. Seine Defense ist solide.

Besser verteidigt da schon Dillard, wahrscheinlich der beste Defender bei Nürnberg. Auf ihn wird am Samstag auch viel Arbeit zukommen, da er sich vorwiegend um Alexander kümmern wird. Offensiv ist er immer noch ein wenig auf der Suche nach mehr Konstanz in seinem Wurf. Dafür sorgt er ab und zu aufgrund seiner Athletik für den ein oder anderen Dunk und reboundet für seine Größe sehr gut. Nach Pena und Oppland ist er drittbester Offensiv Rebounder im Team der Nürnberger.

Schröder, der auch genau wie Dillard auch auf der 3 zum Einsatz kommen kann, ist so etwas wie der Nürnberger Allrounder. Er kann von allem etwas, aber nichts außergewöhnlich gut.

Bei Essen spielt mit Buljevic ein Dreierexperte (40%), der aber gegen Nürnberg meist einen schlechten Tag erwischt. Aber dennoch darf man ihn nie frei werfen und schon gar nicht in einen Rhythmus kommen lassen, weil sonst kann er schon mal heiß laufen.

Baudinet hat eine gute Vorbereitung gespielt, sich aber dann verletzte und ist seitdem nicht wieder der alte. Dennoch steuert er von der Bank kommend solide 8 Punkte bei und trifft den Dreier mit 40% auch sehr gut.

SF Haukohl, Dillard, Schröder, Pena vs. Buljevic, White, Jost, Bartels, (Christen)

Essen ist extrem flexibel aufgestellt und kann problemlos Smallball oder auch mit drei großen Spielern spielen. Ähnlich wie bei Nürnberg.

White ist dabei ein sehr interessanter Spieler, kann er doch mit seiner Athletik und seinen langen Armen ein Spiel ganz schön beeinflussen, aber zu oft verlässt er sich auch darauf anstatt konzentriert zu verteidigen und bekommt dann beim Blockversuch das Foul. Im Schnitt macht er alle 5 Minuten ein Foul, was ihn somit selten über 20 Minuten kommen lässt. Sein Jumpshot ist zudem sehr inkonstant. Dafür stopft er den Ball oftmals sehr nice.

Jost ist eher auf der 4 Zuhause und dort auch gerne an der Dreierlinie. Der langjährige Mitspieler von Micha Fleischmann (in Paderborn) hat ein gutes Offensiv Spiel.

Bei Nürnberg sticht das wandelnde Mismatch Stephan Haukohl heraus. Kleinere Gegenspieler nimmt er gnadenlos in den Post, um den Korberfolg direkt unterm Brett zu suchen. Größere Gegenspieler vernascht er gerne an der Dreierlinie, wo er je nachdem wie viel Platz er bekommt, den Dreier nimmt oder zum Korb zieht. Für sein Alter schon extrem abgebrüht. Einzig seine Defense und sein Hitzkopf-Verhalten müssen besser werden.

Pena kann zwar auf der Drei spielen, wird aber meistens auf der 4 eingesetzt.

PF Pena, Haukohl, (Oppland) vs. Stutz, White, Jost

 

Neuzugang Stutz wird sich wohl von Spiel zu Spiel verbessern. Als ehemaliger Pro A Top Scorer (2012/2013) weiß er auf jeden Fall, wo der Korb hängt.

Pena, der im Moment einen Großteil der Minuten auf der 4 bekommt, da Oppland mit einer Lungenentzündung außer Gefecht gesetzt ist, hat seine Stärken von der Dreierlinie und unter dem Korb, wo er sich dank seiner athletischen, leicht bulligen Statur immer wieder Vorteile verschafft. Zudem reboundet er gut. Nur defensiv könnte mehr kommen.

C Oehle, Land vs. Hackenesch, Oudendag

Oehle hat im Laufe der Saison gerade offensiv Land hinter sich lassen können. Zudem ist er unter dem Korb oft nur mit einem Foul zu stoppen. Defensiv wie auch reboundtechnisch ist aber immer noch viel Luft nach oben. Land streut noch ab und zu einen Dreier ein und ist dadurch der etwas variablere Spieler von den beiden.

Bei Essen ist nach dem Abgang von Marques Oliver Hackenesch die Nummer 1 auf der Center Position. Die 2,07 m große Kante kennt die Pro A auch schon einige Jahre. Er ist ein ordentlicher Rebounder und Defender und schließt unter dem Korb mit 68% hochprozentig ab.

Der holländische Neuzugang bringt ordentlich Zentimeter unter dem Korb mit. Eine Einschätzung seines Spiels ist noch schwierig, aber um gegen Oehle und Land besser dagegen halten zu können, hilft er bestimmt.

Im großen und ganzen treffen eher zwei offensivstarke Mannschaften aufeinander. Zusammen machen beide Teams über 160 Punkte. Dass Essen aber auch Defense kann, haben sie letzte Woche bewiesen als sie die Giessen 46ers auf 65 Punkte gehalten haben.

Dennoch tippe ich auf einen Sieg der Nürnberger Mannschaft, die noch lange nicht an ihrem Zenit angekommen ist, aber in den letzten Wochen angedeutet hat, wozu sie mit konzentrierter Spielweise fähig sein kann.

Ein gutes Spiel wird dabei Stephan Haukohl abliefern, der von den Essenern Verteidigern einfach nicht verteidigt werden kann.

Interessant wird auch zu sehen sein, wie Essens Coach die Minuten der ausländischen Spieler verteilt.

Zum letzten Heimspiel gegen Kirchheim gibt es auch ein paar Bewegtbilder

und hier die Stimmung nach dem 100. Punkt

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